…und die Kette dreht sich weiter…bis nach Zürich…

Seit meinem letzten Blogbeitrag ist nun einige Zeit verstrichen, das heißt aber nicht, dass sich in der Zwischenzeit nichts mehr getan hat. Im Gegenteil, die Kette, an der die Instruktionen dran hängen, hat sich weiter gedreht und ich habe neue Überlegungen diesbezüglich angestellt, die ich in diesem Beitrag darlegen möchte.

Bis hierhin war mein Instruktionsbegriff sehr weit gefasst, d.h. er hat (fast) alles mit eingeschlossen, was der/die Dirigierende von sich gibt: Anweisungen, Korrekturen, Evaluationen, Erklärungen, Indikationen, usw. Ich bin mit diesem weit gefassten Begriff aber mittlerweile nicht mehr zufrieden, denn ich glaube, dass es einiger Unterscheidungen und klarerer Linien bedarf. So würde ich die oben angeführten verbalen Einwürfe des/der Dirigierenden eher unter dem Oberbegriff von „Interventionen“ einreihen und Instruktionen als Unterpunkt mit Anweisungen gleichsetzen. Außerdem habe ich bis hierhin Instruktionen und Korrekturen immer als Synonyme verwendet, jedoch haben auch in diesem Zusammenhang meine Gedankengänge eine andere Richtung eingeschlagen. Ich bin der Ansicht, dass Instruktionen und Korrekturen getrennt voneinander betrachtet werden sollten: Instruktionen sind demnach prospektiv ausgerichtet, Korrekturen eher retrospektiv. Das bedeutet, dass unter den Begriff „Instruktionen“ alles fällt, was der/die Dirigierende zu neuen, zuvor noch nicht gespielten Stellen im Stück äußert, während der Begriff „Korrektur“ alles einschließt, das sich rückbezüglich auf bereits gespielte/geprobte Stellen bezieht. Eine Instruktion wie auch eine Korrektur kann noch zusätzlich von einer Erklärung oder auch einer Evaluation begleitet werden. Evaluationen können aber auch als implizite Instruktionen verstanden werden (siehe Instruktionsketten, Baustellen und Quadrate in Mannheim).

Schematisch sehen meine Gedankengänge folgendermaßen aus:

Interventionen

Diese Gedanken könnte ich nun noch weiter ausspinnen, aber nicht in diesem Beitrag. Denn ich möchte noch erklären, warum ich im Beitragstitel Zürich erwähnt habe. Am Montag, 26. Juni, nehme ich dort an der VALS ASLA teil – eine Tagung, die den Schwerpunkt auf Organisationskommunikation legt und bei der ich über Mehrsprachigkeit und Codeswitching referieren werde. Instruktionen und Korrekturen werden in meiner Präsentation ebenfalls vorkommen, aber mit Schwerpunkt auf den Mix an unterschiedlichen Sprachen und anderen Codes.

Ich bin gespannt, wie mein Thema in Zürich aufgefasst und welcher Diskussionsstoff sich anbieten wird. Einen Reise- und Tagungsbericht wird es dann in meinem nächsten Beitrag geben… Bis dahin: „Play pianissimo, pas de crescendo, ja?“

mm

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