All I want for Christmas…

…sind drei wissenschaftliche Weihnachtsgeschenke. Allerdings nicht nur für mich, sondern es ist auch das eine oder andere für euch, liebe Leserinnen und Leser, mit dabei. Also seid gespannt! 🙂 Ich wünsche euch jetzt schon ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest im Kreis eurer Familien und Liebsten und ein gutes neues Jahr 2023!! Und nun viel Spaß beim Lesen! 😉

Geschenk Nr. 1: 3, 2, 1… mein zweites Buch ist bald da!
2023 wird das Jahr der Veröffentlichung meiner Dissertation! Ich habe ja schon meine Diplomarbeit im Jahr 2015 bei einem akademischen italienischen Verlag veröffentlicht (für meine Diplomarbeit habe ich das Buch „Eva dorme“ von Francesca Melandri linguistisch untersucht) und nun ist auch meine Diss dran. Die Dissertation wird in der Reihe „Linguistik – Impulse und Tendenzen“ beim De Gruyter Verlag erscheinen und als Open Access frei zugänglich für jedermann/-frau sein; die Publikationskosten werden vom FWF (= Österreichischer Wissenschaftsfonds) übernommen. Ich habe im Frühjahr diesen Jahres einen Antrag auf Publikationsförderung (in der Höhe von 10.000 €!) an den FWF gestellt, der mir im November genehmigt wurde. Also man sieht schon, das Ganze ist eine relativ kostspielige Angelegenheit (was mitunter mit der Open Access Veröffentlichung zusammenhängt), deshalb bin ich umso glücklicher, dass es mit der Förderung geklappt hat und nun bald die weiteren Schritte für die Publikation der Diss in die Wege geleitet werden können. Sobald meine Diss erschienen ist, werde ich das natürlich hier auf meinem Blog kommunizieren! Ich freue mich, die Dissertation bald als Buch in den Händen halten zu können und auch darauf, dass jede/r, der/die möchte, auch online darauf zugreifen kann! 🙂

Meine Dissertation, die 2023 als Buch erscheinen wird

Geschenk Nr. 2: „ja ti to ta ti ta ta ti“ – Ich als Projektleiterin
Ich habe dieses Jahr auch noch einen weiteren Antrag gestellt, an die Uni Innsbruck, für die Förderung eines Projekts, das folgenden Titel trägt: „ja ti to ta ti ta ta ti“ – Dimension, Leistung und sequenzielle Organisation gesanglicher Demonstrationen in Orchesterproben. Und vorgestern habe ich die Zusage erhalten, dass mein Projekt von der Jury für eine Förderung ausgewählt wurde! 🙂 Das Projekt läuft von 1. Jänner bis 31. Dezember 2023 und es geht darum zu erforschen, wie gesangliche Demonstrationen von Dirigent*innen in Orchesterproben aussehen, wozu sie eingesetzt werden (z.B. für die bessere Veranschaulichung von musikalischen Aspekten, etwa Tempo, Rhythmus, Phrasierung usw.) und wo und wann in der Probe sie auftauchen (z.B. dort, wo die Dirigent*innen mit Sprache nicht mehr weiterkommen und deshalb auf Singen umsteigen). Die Erforschung solcher Vokalisierungen fand in meiner Dissertation keinen Platz mehr (das hätte wohl den Rahmen gesprengt!), deshalb möchte ich mich jetzt diesen für die Orchesterprobe konstitutiven Erscheinungen widmen und genauer erforschen. Und das Gute daran ist: Ich darf eine/n studentische/n Mitarbeiter*in für die Dauer von sechs Monaten beschäftigen, der/die mich dabei unterstützt, meine Videodaten zu transkribieren und in einem weiteren Schritt auch zu kategorisieren und zu quantifizieren. Wie man sieht, – ich habe es ja auch schon öfters gesagt – meine Orchesterproben lassen mich nicht los! 😛 Das heißt, es wird weiterhin sowohl Aufsätze und Publikationen zur Interaktion in der Orchesterprobe von mir geben als auch den einen oder anderen Beitrag hier auf meinem Blog dazu…

Ich in meinem Büro in Innsbruck, im Hintergrund ein Poster zur Interaktion in Orchesterproben

Geschenk Nr. 3: „Menschen tuten nicht“ – Aufsatz zu Progressivität im Deutschen
Am 9. Dezember ist auf Linguistik online von zwei Kolleg*innen aus Salzburg und mir ein Aufsatz zu regionalen Spielarten von Progressivität im Deutschen erschienen. Wir haben in dem Aufsatz erörtert, wie verschiedene Formen zum Ausdruck von Progressivität im Deutschen (am-Periphrase, beim-Periphrase, tun-Periphrase usw.) in drei dialektal unterschiedlichen Regionen des deutschen Sprachraums (Mittelbairisch, Südbairisch und Rheinisch-Westfälisch) hinsichtlich Akzeptabilität, eigener Verwendung, Vertrautheit und einiger weiterer Faktoren bewertet werden. Wir haben insgesamt 30 Personen befragt, wie sie die unterschiedlichen Periphrasen einschätzen (es kann auch sein, dass der/die eine oder andere Leser*in dieses Blogs unter diesen Personen war 😉 ) und wir haben u.a. festgestellt, dass vor allem die tun-Periphrase, z.B. in einem Satz wie „Wir tun aufräumen“, sehr niedrige Akzeptanz- und Gebrauchswerte erfuhr. Die Struktur wird oft in Verbindung zu Umgangssprache und Dialekt gesetzt und niedrigen sozialen Schichten zugeordnet. Dahingegen setzt sich die am-Periphrase – vor allem in Verbindung mit mentalen Aktivitätsverben, z.B. „Ich bin am Überlegen“ – immer mehr im Sprachgebrauch durch und wurde von unseren Proband*innen als relativ akzeptabel eingestuft. So, nun verrate ich aber nicht mehr allzu viel, sonst lohnt es sich nicht mehr, den Aufsatz zu lesen! 😛 Meine Kolleg*innen und ich freuen uns über viele Leser*innen unseres Textes – und eventuell auch über einen Austausch darüber!

Das waren also meine drei wissenschaftlichen Geschenke… für und an mich und vielleicht ja auch an euch, wenn ihr an Progressivität, an meinem Projekt, an einem neuen Buch (z.B. „Eva dorme„, auch in der deutschen Übersetzung „Eva schläft“ erhältlich) interessiert seid. 😉 Ich habe euch so viel wie möglich verlinkt, dann könnt ihr selbst noch ein bisschen stöbern und euch eventuell auch noch ein Last-Minute Weihnachtsgeschenk bereiten… 😉

Merry Christmas, mm

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