Juni-Update

Lang, lang ist’s her…und deshalb ist es einmal wieder höchste Zeit, um hier auf meinem Blog ein Update zu geben über das, was ich in den letzten Monaten an meinem Schreibtisch geleistet und produziert habe, und was in nächster Zeit alles so ansteht.

Rückblick
Beginnen wir mit einem Rückblick: In den letzten Wochen/Monaten sind drei neue Aufsätze von mir erschienen, zwei davon in Sammelbänden und einer in einem open-access-Journal. Der eine Sammelband-Aufsatz hat mehrsprachige und multimodale Praktiken in Orchesterproben zum Thema und erschien in „Grenzen und Brücken in der Romania. Beiträge zum 35. Forum Junge Romanistik in Innsbruck (18.-20. März 2019)“. In dem Beitrag mit dem Titel „Brückenschläge in mehrsprachigen und multimodalen Orchesterproben“ habe ich untersucht, welche Sprachen und andere bedeutungstragenden Codes in der Orchesterproben-Kommunikation eingesetzt werden und welche Funktionen diesen jeweils zukommen. In dem Aufsatz greife ich schon ein wenig auf Mehrsprachigkeit und Multimodalität vor, zwei Kernbereiche, die in meiner Dissertation eine große Rolle spielen. Der zweite Artikel ist in einem Sammelband zu Gastronomie und Önologie, „Le vin et ses émules. Discours œnologiques et gastronomiques“, publiziert worden. In diesem französischsprachigen Beitrag („‚Marende, Schlutzer, Gnocchi, Tiramisù‘ – les cartes de restaurants (multilingues) au Tyrol de Sud“) beschäftige ich mich mit mehrsprachigen Speisenamen in Speisekarten Südtiroler Restaurants. Es geht darum, zu zeigen, wie z.B. dialektale Ausdrücke in Speisenbezeichnungen eingeswitcht werden und was dabei mit der Transparenz und der Verständlichkeit passiert. Außerdem untersuche ich, wie traditionelle Gerichte (z.B. Schlutzkrapfen, Krapfen usw.) in andere Sprachen (Italienisch, Englisch) übersetzt werden und ob und wie solche Gerichte mitunter für nicht einheimische Gäste in der Speisekarte auch erklärt werden. Und last but not least, ist erst letzte Woche ein Aufsatz über Multimodalität und multimodale Kohärenz im Kammermusikunterricht in der Zeitschrift „Frontiers in Communication“ erschienen, mit dem Titel „The Interplay of Semiotic Modes in Chamber Music Lessons“. Der Text ist für jede/n frei zugänglich, deshalb verlinke ich ihn hier einmal für den/die eine/n oder andere/n Interessierte/n: https://doi.org/10.3389/fcomm.2022.877184. Und natürlich freue ich mich auch über Feedback zu dem Aufsatz, gerne auch hier auf meinem Blog! 🙂

Ausblick
Publikationsmäßig war also so einiges los in letzter Zeit! Und während diese drei Aufsätze publiziert worden sind, ging auch die Arbeit an weiteren Artikeln weiter. Mit zwei KollegInnen aus Salzburg habe ich an einem Beitrag zu Progressivität im Deutschen gearbeitet, in dem wir unterschiedliche Verbalperiphrasen (z.B. am-Periphrase, im-Periphrase, tun-Periphrase usw.) hinsichtlich ihrer Akzeptabilität, Verwendung, Vertrautheit und einiger weiterer Faktoren untersucht haben. Den Text haben wir nun bei einer Zeitschrift eingereicht – die Daumen sind gedrückt, dass der Aufsatz positiv begutachtet wird. Daneben ist auch noch ein weiterer Artikel im Entstehen begriffen, und zwar über Mehrsprachigkeit in Speisekarten, gemeinsam mit Eva Lavric, in dem wir uns auf Codeswitching, Aufwertungsstrategien und Übersetzungen konzentrieren.

Wenn einem beim Forschen das Wasser im Mund zusammen läuft… 😉

Meine Habilitation
Und fast am Wichtigsten: Ich schreibe am ersten Aufsatz für meine kumulative Habilitation! 😉 Kumulativ bedeutet, dass ich nicht mehr ein Buch wie für meine Dissertation schreibe, sondern, dass ich in unterschiedlichen Zeitschriften/Journals Aufsätze zu einem bestimmten Thema publiziere und diese Aufsätze gesammelt als Habilitationsschrift (inklusive Einleitung und Schluss, extra zu verfassen) einreiche. Ich habe mich nun für das Thema Tourismus- bzw. Destinationswerbung entschieden und schaue mir beispielsweise an, wie Sprache und Bild in Printanzeigen oder auch in online Werbeanzeigen zusammenspielen. Das Thema gibt sehr viel her, da zum einen noch nicht sehr viel Literatur/Veröffentlichungen dazu vorliegt und es zum anderen eine riesengroße Auswahl an Tourismus-Werbeanzeigen, sowohl in ausgedruckter Form als auch im Internet, gibt. Als Romanistin konzentriere ich mich auf Werbeanzeigen in italienischer, französischer und spanischer Sprache. Ich habe bereits mit der Korpuserstellung begonnen, habe mich in das Thema eingelesen und schreibe nun, wie gesagt, schon an einem ersten Aufsatz zu dem Thema, speziell zu Zeitlichkeit und Zeitgebundenheit in Tourismus-Werbeanzeigen. Genau zu diesem Teilaspekt von Tourismuswerbung werde ich Ende September auf der GAL-Sektionentagung in Würzburg (http://gal-wue22.de/) einen Vortrag halten, darauf freue ich mich jetzt schon! Endlich kann ich wieder auf einer Tagung in Präsenz mit dabei sein! 🙂 In meinem nächsten Blogbeitrag werde ich auch einen Einblick in dieses neue Forschungsthema geben und zeigen, wie ich analytisch an das Thema herangehe…

Einige Destinationswerbeanzeigen, mit denen ich mich in meiner Habil beschäftigen werde – „Le vacanze volano, i ricordi restano“…

Was ich sonst noch so mache…
Zu meinen Aufgaben gehört nicht nur Forschung, sondern ich gebe auch Unterricht an der Uni Innsbruck. Im jetzigen Sommersemester leite ich zwei Kurse, einen Bachelorkurs zu französischer Grammatik und einen Masterkurs zu Gemeinsamkeiten und Unterschieden im geschriebenen und gesprochenen Italienisch. Die Vor- und Nachbereitung der Lehre ist vor allem zu Beginn des Semesters mit viel Arbeit verbunden, aber auch während des Semesters steckt viel Zeit darin, manchmal auch zu Lasten der Forschung. Ich muss allerdings sagen, dass mir die Lehre Spaß bereitet, da ich methodisch und inhaltlich immer wieder Neues ausprobieren und kreativ sein kann. Dadurch sind und bleiben die Unterrichtseinheiten (hoffentlich!) nicht nur für meine StudentInnen sondern auch für mich abwechslungsreich! 😉
Ende Juni steht außerdem noch ein online Gastvortrag an der Uni Marburg zu Dimension, Leistung und sequenzieller Organisation gesanglicher Demonstrationen von DirigentInnen in Orchesterproben an. Ich wäre sehr gerne nach Marburg gefahren, um den Vortrag direkt vor Ort zu halten, aber leider scheitert es an finanziellen Mitteln. Trotzdem freue ich mich, dass ich zu dem Gastvortrag eingeladen werde und dass ich etwas über gesungene Silben wie jo, pa, ta, ti, dam und dzd oder trrr erzählen kann…
Und noch zum Schluss: Neben Forschung und Lehre arbeite ich auch noch an ein, zwei Projekten, zu denen ich allerdings zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht wirklich viel sagen kann… Nur soviel sei verraten: beide Projekte haben mit Orchesterproben zu tun – es bleibt also musikalisch! 🙂

#staytuned, mm

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