Back @ Innsbruck, back @ work

Kaum zu glauben, wie schnell die Zeit vergeht! Ich kann mich noch genau erinnern, wie ich mir zu Beginn des Sommers gedacht habe, wie lange der Sommer doch dauern wird und wieviel ich mir vorgenommen habe, sei es an Bergtouren, Lesestoff und anderen Freizeitaktivitäten. Und schwuppsdiwupps, war der Sommer auch schon wieder vorbei. Und nun sitze ich in Innsbruck, in meinem neuen Büro an der Uni (im wahrsten Sinne des Wortes, denn das Büro wurde frisch renoviert und mit neuen Möbeln ausgestattet!), an meinem alten neuen Arbeitsplatz und bin bereits wieder so tief im Arbeitsmodus, dass ich den Sommer schon (fast) wieder vergessen habe.

Tagliata, tortino al cioccolato, panna cotta und olive all’ascolana
Eines nehme ich allerdings aus dem Sommer mit, und das sind Fotos von Speisekarten, die ich im Urlaub in den Marken gemacht habe. Da finden sich interessante Übersetzungen vom Italienischen ins Englische, in denen es zu Kürzungen kommt und Informationen ausgespart werden, z. B. wird it. „Tagliata di vitellone marchigiano IGP“ in der englischen Übersetzung zum simplen „beef entrecote“ (ich bin mir auch nicht sicher, ob mit „tagliata“ und „entrecôte“ dasselbe Fleischstück gemeint ist). Die Aufwertung, die durch den Verweis auf die Herkunft im Italienischen noch präsent ist, geht im Englischen verloren. Allerdings ist auch der umgekehrte Weg möglich: In der englischen Übersetzung werden Zusatzinformationen integriert, die im Italienischen ausgespart werden. It. „tortino al cioccolato“ wird im Englischen mit „hot chocolate cake“ übersetzt. Hier wird also das Adjektiv „hot“ (warm) und damit eine Information hinzugefügt, die im Italienischen fehlt bzw. von der angenommen wird, dass der italophone Gast ohnehin weiß, dass ihm sein Schokoküchlein warm serviert wird. Interessant finde ich auch, dass Speisen wie „Tiramisù“ oder „Panna cotta“ überhaupt nicht ins Englische übersetzt werden, sondern in ihrer italienischen Bezeichnung da stehen und damit als kulinarische Internationalismen gekennzeichnet werden. Das sind nur einige Besonderheiten, die mir so schnell ins Auge gesprungen sind – die Analyse bleibt „to be continued“. Und noch ein kleiner Tipp am Rande: Unbedingt die „olive all’ascolana“ probieren (einfach mal googlen, was sich hinter dem Namen verbirgt 😉 ) und ausnahmslos „vino della casa“ nelle Marche trinken…ihr werdet es nicht bereuen… 🙂

Von Innsbruck nach Salzburg und doch wieder ein kleines Stück zurück
Nach dem Urlaub stand dann auch schon der Umzug von Salzburg nach Innsbruck an, der relativ reibungslos vonstatten ging, allerdings doch mit einigen Mühen und Anstrengungen verbunden war (Kisten schleppen, Möbel aufstellen, fehlende Sachen im Ikea kaufen und aufbauen, Waschmaschine transportieren, PC an der Uni einrichten und schlauer als die IT-Experten sein, und und und). Ok, es war ziemlich anstrengend und ich bin froh, dass mittlerweile wieder ein bisschen mehr Ruhe in meinen Alltag eingekehrt ist und ich mich in Innsbruck ganz gut eingelebt habe. Dazwischen habe ich noch einen Vortrag auf der GAL Würzburg (https://gal-wue21.de/) online gehalten. Thema war „Autorität, Normen und Aushandlungen im Kammermusikunterricht“. Ich habe zwei Videoausschnitte vorgestellt und besprochen, in denen es in einem Kammermusikunterricht am Konservatorium Claudio Monteverdi Bozen, an dem ich auch selbst teilgenommen habe (im April 2018), zu Aushandlungsprozessen zwischen Professorin für Kammermusik und Studierenden/Musiker*innen kommt. In meinem Vortrag stand im Mittelpunkt, wo, wann und warum solche Aushandlungsprozessen stattfinden und auf welche (multimodale) Art und Weise deontische und epistemische Rechte zwischen den Beteiligten herumgereicht werden.
Letztes Wochenende stand dann noch eine weitere online Tagung an, die STaPs (Sprachwissenschaftliche Tagung für Promotionsstudierende) in Salzburg (https://staps.stuts.eu/18-staps-salzburg/), an der ich als Mitorganisatorin beteiligt war. Man glaubt nicht, was es alles zu organisieren gibt/gab, auch wenn die Tagung „nur“ online stattfand. Über Abstractband, Programmheft, Workshops, Panels zu unterschiedlichen Themen, Einrichtung der online-Plattform, Moderation der einzelnen Vorträge bis hin zu Rahmenprogramm (Yoga-Sessions und Kochkurs) und Socializing Aktivitäten (z. B. ein Pubquiz am Abend) und vieles mehr. Die Tagung war also mit viel Arbeit verbunden, aber es hat Spaß gemacht und wir haben auch durchwegs positive Rückmeldungen zu unseren organisatorischen Fähigkeiten erhalten. 🙂

Salzburg zeigt sich (noch einmal) von seiner schönen Seite, 30.09.2021

Become a champion in grammaire française
Und nicht zu vergessen, war die letzte Zeit, also der September, auch gefüllt mit der Vorbereitung meiner Lehrveranstaltung an der Uni Innsbruck, die nächste Woche startet. Ich werde einen Kurs in französischer Linguistik halten: „Grammatische Analyse Französisch“. In diesem Kurs geht es darum, die Student*innen für grammatische Fragestellungen aus theoretischer und praktischer Sicht zu sensibilisieren. Ich bin mit der Planung und Vorbereitung bis jetzt eigentlich ganz gut voran gekommen und freue mich, ab nächster Woche zu lehren und mit Studierenden zusammen zu arbeiten, auch wenn vorerst nur digital und nicht in Präsenz.

Mein nächstes großes Schreibprojekt: die Habilitation
Die nächste Zeit wird also gefüllt sein mit Lehrveranstaltungsplanung und -umsetzung, mit neuen Aufgaben, die am Institut für Romanistik in Innsbruck noch auf mich zukommen werden (voraussichtlich die Mit-Betreuung der Romanistik-Homepage) und auch mit der Befassung mit meiner Habilitation. Hier steht die Themaeingrenzung an (da bin ich noch unschlüssig!) und dann auch viel lesen, lesen, lesen und ein Projekt aus dem Boden stampfen. Ich werde immer wieder gefragt, ob ich nach meiner Dissertation die Motivation habe, auch noch eine Habil zu schreiben und ich muss sagen: Ja, das ist genau das, was mir Spaß macht und worin ich mich vertiefen kann. Forschung kann ja so spannend sein! Das habe ich auch jetzt erst wieder gemerkt, als ich ein Abstract für eine anstehende Publikation verfasst habe. Wenn ich einmal anfange, mich irgendwo einzulesen und etwas zu produzieren, muss ich mich fast dazu zwingen, wieder aufzuhören. Aber so sollte es ja sein, oder? Ganz nach dem Motto (steht diese Woche auf meinem Kalender): „Wähle eine Arbeit, die du liebst und du wirst nie wieder arbeiten müssen.“

Bleibt aufrecht, irgendwie 🙂

mm

P.S.: Ich gedenke, in Zukunft meine Blogbeiträge etwas kürzer zu gestalten und dafür öfter zu posten. Mal schauen, ob sich das umsetzen lässt…

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