Endlich geschafft: Doktorin in Philosophie!

Jawohl, es ist geschafft, ich habe mein Doktorat am 30. April abgeschlossen und darf mich von nun an „Doktor Monika Messner“ nennen. Und heute habe ich endlich Zeit gefunden, auch hier auf meinem Blog über diesen so wichtigen Abschluss zu berichten und gleichzeitig ein bisschen Richtung Zukunft zu blicken.

Ade, meine ständige Begleiterin!
Im Sommer 2015 habe ich begonnen, ein Konzept für meine Dissertation zu entwerfen und mich mit der Videodatenaufnahme in Orchesterproben zu beschäftigen. 2016 habe ich dann angefangen, Datenmaterial zu sammeln, zu ordnen und zu transkribieren und mich in die Literatur einzulesen. Ab dem Jahr 2017 habe ich mich auch dem Schreiben gewidmet und letztes Jahr, im Dezember 2020, habe ich den letzten Punkt in meiner Dissertation gemacht. Am 30. April war es dann im Rahmen meiner Dissertationsverteidigung – die online stattfand – soweit, (vielleicht ein letztes Mal?) über mein Dissertationsprojekt zu sprechen und in einer anschließenden Diskussion mein Fachwissen unter Beweis zu stellen bzw. meine Dissertation zu „verteidigen“. Letzte Woche habe ich vom Prüfungsreferat die Mitteilung erhalten, dass ich mein Doktoratsstudium erfolgreich abgeschlossen habe und nun offiziell exmatrikuliert bin. Und damit: Ade, Doktoratsstudium und ade, Dissertation!

Ich, beim (nostalgischen) Durchblättern meiner Dissertation

Wie fühlt es sich an?
Für mich fühlt sich das alles noch irgendwie komisch, ungewohnt und nicht wirklich real an, da meine Dissertation nun seit sechs Jahren meine ständige Begleiterin war und ich mich tagein tagaus mit ihr beschäftigt habe. Es gab gute Tage und es gab schlechte Tage – wie in jeder Beziehung 🙂 -, aber es wurde bis zum Schluss nie, wirklich nie, langweilig. Wahrscheinlich habe ich auch deshalb 420 Seiten geschrieben… 😉 Ich denke, dass ich noch ein wenig Zeit brauche, um zu realisieren, was dieser Doktortitel nun für mich und auch für meine weitere Karriere bedeutet. Ich hatte auch noch nicht wirklich Zeit nachzudenken, denn am Montag nach meiner Verteidigung (diese fand an einem Freitag statt), drehte sich das Rad (immer noch) weiter und ich war mit einem großen Berg an Arbeit konfrontiert, der erst im Laufe der letzten Woche wieder weniger wurde. In der Zwischenzeit wurde ich bereits mehrmals mit „Frau Doktor“ angesprochen oder angeschrieben und ich muss zugeben, dass sich das schon irgendwie gut anfühlt 🙂 – aber wie gesagt, das ist für mich noch ein bisschen gewöhnungsbedürftig…

Und wie geht es nun weiter?
Mit viel Arbeit! 🙂 Ohne Dissertation, aber vielleicht mit Habilitation? Meine Stelle in Salzburg bleibt mir ja erhalten – bis Ende Jänner 2023 -, diese ist nicht an das Doktoratsstudium und dessen Abschluss gebunden. Das heißt, ich habe oder hätte nun Zeit, mich einer Habilitation zu widmen. Eine Idee schwirrt mir bereits im Kopf herum und mal sehen, ob ich in den nächsten Jahren Zeit und Motivation finde, um mich einer weiteren schriftlichen Arbeit, vielleicht noch einmal mit ca. 500 Seiten, zu widmen. Who knows…

The show must go on!
Ansonsten bin ich zurzeit mit Lehre beschäftigt, da ich einen Kurs zu Grundlagen in Sprachwissenschaft Italienisch halte und dabei versuche, die Möglichkeiten des Internets und des digitalen Unterrichts auszuloten, um meinen Unterricht für die Studierenden so anregend wie möglich zu gestalten. Außerdem bin ich mit zwei Kolleg:innen von der Uni Salzburg dabei, an einer Publikation zu sprachlichen Strukturen und deren Verwendung in unterschiedlichen Sprachgebieten (Nordrhein-Westfalen, Oberösterreich/Salzburg und Südtirol) zu arbeiten. Ein Aufsatz dazu sollte noch heuer oder spätestens nächstes Jahr erscheinen.

Schreibst du noch in deinem stillen Kämmerlein oder sehen wir uns bald auf einer Tagung wieder?

Und bevor ich es vergesse: Letzte Woche hat mich das Buch bzw. die Publikation „It’s all Greek to me: Mehrsprachigkeit aus interdisziplinärer Sicht“ erreicht, in dem ein Aufsatz von Eva Lavric und mir zur Mehrsprachigkeit in Speisekarten und ein weiterer Artikel von mir zur Mehrsprachigkeit im Kammermusikunterricht zu finden sind. Als ich noch am Konservatorium in Bozen Klarinette studiert habe, habe ich in einer Unterrichtseinheit in Kammermusik Videoaufnahmen getätigt, von denen ich einen Teil in diesem Aufsatz verwendet habe. Ich bin also von Orchesterproben zum Kammermusikunterricht übergeschwappt und finde es ganz spannend zu sehen, welche Ähnlichkeiten und Unterschiede es zur Interaktion in Orchesterproben gibt. Die Kommunikation im Kammermusikunterricht läuft natürlich viel interaktiver ab als jene in Orchesterproben, da auch die Musiker:innen bzw. Studierenden in dieser kleinen Runde oft das Wort ergreifen und nicht nur eine/r (wie der/die Dirigent:in in der Probe) spricht, auch wenn die Rolle des/der Professor:in für Kammermusik vergleichbar mit jener des/der Dirigent:in ist. Und über die Interaktion im Kammermusikunterricht werde ich vielleicht auch auf einer Tagung im September sprechen, falls mein Abstract angenommen wird. Könnte ja sein, dass die Tagung dann wieder in Präsenz stattfindet und dass ich das eine oder andere bekannte Gesicht von jenen wieder sehe, die sich auch immer fleißig hier auf meinem Blog meine Beiträge durchlesen… 🙂

mm

4 Kommentare zu „Endlich geschafft: Doktorin in Philosophie!

  1. Liebe Frau Doktor!
    Herzlichen Glückwunsch zum abgeschlossenen Doktorat, das ist wirklich toll! Nach so vielen Jahren endlich am Ziel zu sein, das fühlt sich sehr gut an. Ich wünsche Ihnen alles Gute für die weiteren Schritte und bin schon auf das Habil-Thema gespannt…

    Herzliche Grüße aus Frankfurt,

    Birte Egloff

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  2. Riesengratulation, liebe Monika Messmer. Vielen Dank für Ihre Blogbeiträge … sie sind mir richtig ans Herz gewachsen. Ich habe lange journalistisch über klassische Musik geschrieben (Textredaktion für die Kundenzeitschrift „Klassik Akzente“ mit Neuveröffentlichungen von Decca, Phlipps und Deutsche Grammophon), gehe gern ins Konzert, habe viele Musikerinnen und Musiker-Freundschaften. Ihre gesprächsanalytischen Beobachtungen sind großartig. Viele Grüße aus Hamburg, Christina Quirin (gern auch auf Linkedin)

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