Ok, ich gebe es zu… seit meinem letzten Blogbeitrag ist ein bisschen viel Zeit vergangen bzw. ist es bereits über einen Monat her, dass ich mich hier zu Wort gemeldet habe. Wie ich aber Anfang September angemerkt habe (siehe A lot of work is going on…), habe ich zurzeit viel um die Ohren: eigene Lehrveranstaltung, Arbeit an Artikeln und an Vorträgen für Tagungen, Arbeit an meiner Diss, Rummel zu Semesterbeginn usw. Kurzum: Es haben sich einige Dinge aufgestaut, die mich daran gehindert haben, einige Zeilen hier auf meinem Blog zu verfassen.
Deshalb möchte ich heute die etwas ruhigeren Minuten nutzen, um über das Thema Motivation zu sprechen. Ich werde öfters mit der Frage konfrontiert: Wie kannst du dich immer wieder – oder immer noch – dazu animieren, an deiner Diss zu schreiben? Häufig auch in Verbindung mit folgenden Kommentaren: „Für mich war bereits das Verfassen meiner Diplomarbeit/Masterarbeit eine Plage!“, „Und dann musst du soviel schreiben!“, „Dafür hätte ich keine Geduld (mehr)!“. Solche Fragen und Kommentare sind durchaus berechtigt, wenn man sich nur die Statistiken ansieht: Viele Dissertanten/innen schreiben ihre Dissertationen nicht zu Ende, benötigen mehr als fünf Jahre dafür, die Quote für einen erfolgreichen Abschluss liegt bei gerademal 25%. Also nicht wirklich berauschend.
Was aber motiviert mich, mich tagein tagaus mit demselben Thema und das nun schon seit Sommer 2015 (siehe Mit Worten und Tönen, mit Händen und Füßen…) zu beschäftigen? Die Antwort ist ganz einfach: Ich liebe es zu forschen. Ich gelange fast jeden Tag zu neuen, aufschlussreichen, interessanten Erkenntnissen in der Analyse meiner Daten, die mich antreiben, noch tiefer zu gehen, ein weiteres Mal in diesem und jenem Artikel dieses oder jenes nachzulesen und mit meinen eigenen Daten zu vergleichen, kleinste Details in meinem Datenmaterial zu sondieren und in Relation zum großen Ganzen zu setzen, und so weiter und so fort.
Und als weitere Antwort: Das Thema wird nie langweilig. Denn zum einen agieren die Dirigenten/innen in meinem Corpus – auch wenn sie grundsätzlich alle dasselbe machen – so unterschiedlich, dass diese Unterschiede alleine bereits in einer eigenen Arbeit behandelt werden könnten. Mir geht es aber weniger um Unterschiede, als vielmehr darum, meinen Daten eine gewisse Struktur zu verschaffen und nach für die Orchesterprobe charakteristischen Handlungen und Praktiken zu ordnen/zu suchen.
Und das ist alles andere als langweilig! Allerdings…, wenn mir dann doch das eine oder andere Mal langweilig wird oder wenn ich gerade eine Schreibblockade habe, dann habe ich einen entscheidenden Vorteil: Ich kann mich von der Musik berieseln lassen! 🙂 Mein Corpus besteht ja zum größten Teil aus musikalischen Parts; die Besprechungsphasen, die ich in meiner Diss untersuche, machen im Vergleich dazu nur einen kleinen Teil aus. Das heißt: Ich schalte einfach die Musik ein und genieße die Klänge von Profi-Orchestern, die mich im besten Fall inspirieren und wieder neu motivieren.
Und damit ich nicht die Einzige bin, die von den Melodien profitieren kann, hier ein kleiner Auszug:
mm