Time is passing…

…and it’s time for a new blog…ja, es wird wieder Zeit, meinem Schreibdrang ein wenig freien Lauf zu lassen…und zwar möchte ich ein wenig über die Erkenntnisse während und nach der Tagung in Basel (siehe dazu auch meinen vorigen Blogbeitrag: Working Update in Basel) berichten, sowie darüber informieren, was in nächster Zeit anstehen wird.

Die Tagung an der Universität Basel war sehr groß angelegt, es gab unterschiedliche Sektionen, die sich alle mit anderen Themen auseinander setzten, ich schaffte es aber nur an den Vorträgen meiner Sektion, nämlich Gesprächsforschung, mit dem Thema „Wissen im Gespräch“ teilzunehmen. Ich fand die Vorträge sehr interessant, vor allem dahingehend, welche unterschiedlichen Zugänge zur Erforschung von Wissen im Gespräch gewählt werden können. Außerdem stoße ich im Laufe solcher Tagungen auch immer wieder auf neue Literatur, die für meine Arbeit relevant sein könnte. Schade war nur, dass mein Vortrag am zweiten und letzten Tag des Treffens am Nachmittag stattfand und ich mich nicht mehr über ein allzu großes Publikum freuen durfte…

Nichtsdestotrotz gibt es doch einige Gedanken, die ich aus der anschließenden Diskussion an meine Präsentation mitnehmen konnte und hier nun ausführen möchte. In meinem Vortrag habe ich von common ground, d.h. von gemeinsam geteiltem Wissen zwischen Dirigent/in und Musiker/innen gesprochen und hier zum einen das Vorwissen zum Werk auf beiden Seiten eingeordnet, zum anderen aber auch die Partitur bzw. die Noten selbst als solches gehandelt. Nun bin ich mit dieser Annahme aber nicht mehr hundertprozentig einverstanden, denn Wissen ist ja nicht greifbar, so wie eine Partitur oder die Noten der Musiker/innen. Der/die Komponist/in hat durch das Skriptum eine Basis geschaffen, auf der aufbauend Wissen hergestellt und vermittelt werden kann, die aber nicht ihrerseits als Wissen bezeichnet werden kann. Hier spielt außerdem noch die Idee der Interpretation des/der Dirigierenden eine Rolle, denn jede/r Dirigent/in hat eine andere Vorstellung dessen, wie ein Werk gespielt oder nicht gespielt werden sollte.

Ich hoffe, dass meine Gedanken nachvollziehbar sind, ansonsten freue ich mich auch über den einen oder anderen Kommentar oder eventuelle Nachfragen :-).

Ein weiterer Punkt, der mich beschäftigt, ist die Asymmetrie in Bezug auf Wissen, die in einer Orchesterprobe vorherrschen kann. Ich bin bis dato davon ausgegangen, dass – wenn es eine Asymmetrie geben sollte – mehr Gewicht bei dem/der Dirigierenden liegt. Jedoch kann es auch durchaus sein, dass die Musiker/innen über mehr Wissen zum Werk verfügen, da sie es bereits öfters gespielt haben als es der/die Dirigent/in dirigiert hat? Ja, das kann wirklich so sein, aber es gilt zu bedenken, dass während der Probe der/die Dirigierende die Zügel in der Hand hat und er/sie die oben erwähnte eigene, individuelle Vorstellung des Stücks an die Musiker/innen zu vermitteln versucht. Es können demnach zwei unterschiedliche Asymmetrien aufeinander treffen, die in Einklang gebracht werden müssen – eine komplexe Angelegenheit.

Soviel zu den Gedanken, die zurzeit – gemeinsam mit anderen Ideen – in meinem Kopf umherschwirren. Aber… what’s next? Als nächstes steht Ende Oktober eine weitere Präsentation zum Thema „Mehrsprachigkeit“ an der Uni Innsbruck an, Anfang November wird es die zweite Auflage des Workshops zu Instruktionen in Proben geben, ebenfalls in Innsbruck. Weitere Termine für Tagungen sind zurzeit noch keine geplant, stehen aber in Aussicht. Ansonsten gilt es am Ball zu bleiben und die Zeit zu nutzen, nicht nur an der Diss, sondern auch an dem ein oder anderen Artikel zu arbeiten. Denn: time is passing… und das schneller, als man zusehen kann…

mm

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