…die Muse für das Thema meiner Dissertation war eine Orchesterprobe selbst. Ich besuche nun seit 2 Jahren das Konservatorium Claudio Monteverdi in Bozen im Fach Klarinette und spiele dort auch im konservatoriumsinternen Orchester mit. In einer meiner ersten Proben fiel mir auf, dass der aus Argentinien stammende Dirigent seine verbalen Anweisungen nicht nur auf Italienisch, sondern auch auf Englisch und Spanisch gab. Ich fand es damals schon sehr interessant zu sehen und anzuhören, wie und wann der Dirigent zwischen den verschiedenen Sprachen switcht. Welche große Rolle die Praxis des Codeswitching in der Interaktion in der Orchesterprobe spielt, sollte mir während der Videoaufnahmen in den Proben französischer und italienischer Profi-Symphonieorchester noch bewusst werden.
Ausgehend von diesen ersten Orchesterproben am Konservatorium kam mir in den Sinn, dass es spannend sein könnte, den Austausch zwischen DirigentIn und MusikerInnen in der Orchesterprobe genauer zu untersuchen. Mehr noch, durch die Befassung mit diesem Thema in einer Dissertation hätte ich die Möglichkeit meine beiden Steckenpferde Musik und Sprache miteinander zu verbinden. So kam es, dass ich vor gut einem Jahr am Institut für Romanistik an der LFU Innsbruck begann, meine Dissertation ins Auge zu fassen, Kontakt mit französischen und italienischen Orchestern aufzunehmen und mich in relevante Literatur einzulesen.
Seither habe ich das Orchestre de Paris, das Orchestre de l’Opéra de Rouen und das Haydn Orchester Bozen in ihren Proben besucht um Videomaterial zu sammeln. Dieses Material werde ich nun transkribieren, auswerten, analysieren, und hier auf meinem Blog auch transkribierte Ausschnitte zur Diskussion stellen.
Oder in anderen Worten:
„Bon…euh…je suis très heureux de être ici encore avec vous, tout le monde, avec le beau Dvorak et Brahms et Glanert et toute, toute la belle musique. Let’s commencer…“
mm
Liebe Moni, das hört sich ja toll an! Viel Spaß und Erfolg bei deiner Dissertation!
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